Abrüstungskonferenz – Rainer Selg

31. Januar bis 01. März 2025 | ARTBOX

Der erste Blick auf seine Arbeit mag manchen Betrachter*innen wie ein Arrangement von exotischen Gewächsen, sorgsam in Pflanzschalen drapiert, erscheinen. Das ganze Ensemble auf einem edelholzfurnierten Tisch, der auf schwungvollen Tischbeinen daherkommt und Gelsenkirchener Barock ähnelt, unterstreicht den fast biederen, friedlichen Gesamteindruck.

Erst bei genauerem Hinsehen entpuppen sich die scheinbar spitzen Blätter als scharfkantige Sicheln, wie man sie aus irgendwelchen Gartencentern kennt. Und auch die uniformen Betonschalen erinnern mehr an Schutzbunker oder Landminen, wie man glaubt sie von Frontlinien in Kriegsgebieten wieder zu erkennen.

In seiner Assemblage thematisiert Rainer Selg die politische Situation, die derzeit die Welt in Atem hält. Die Gesellschaft zeigt sich gespalten in der Frage, ob es eine Politik des Säbelrasselns braucht, oder Verhandlungen um Frieden zu sichern. Der Künstler selbst ist auch ratlos und bietet keine Lösungen, aber er illustriert die richtigen Fragen.

:VIERNHEIM! THOMAS PUTZE

Projektfinish: Samstag, 30.11. um 10 Uhr

Der Kunstverein Viernheim lädt diesmal zu einem besonderen Kunstprojekt. Der Stuttgarter Performancekünstler Thomas Putze ist den kompletten November in Viernheim zugange. Mit Interventionen und Performances will er die Bewohner der hessischen Kleinstadt animieren sich bestenfalls bei seinen künstlerischen Agitationen zu beteiligen.
Beginnen wird er mit nichts weiter als sich selbst, das ist die Intention des Bilderhauers und Performancekünstlers, der vom 1. bis 30. November die Bewohner*innen insipirieren vielleicht aber auch verstören wird.

Zu Beginn der erstmal völlig leeren Ausstellung wird sich der Künstler im Stadtraum Viernheim bewegen und agieren. Dabei wird er aus den Begegnungen mit den Viernheimern und den urbanen Gegebenheiten vor Ort schöpfen. Die gemachten Beobachtungen, Kontakte, gefundenen Objekte etc. werden dann im Laufe des Novembers den Ausstellungsraum füllen, dort transformiert werden und sich zu einem wahrnehmbaren Kunstprojekt zusammenfügen.

Die Fügung spielt dabei eine maßgebliche Rolle: Was wird dem Künstler begegnen und wie wird er darauf reagieren? Auch die Partizipation und Reaktion der Viernheimer Bevölkerung wird das Projekt mitprägen.

Um in Kontakt mit den Viernheimern zu treten wird der Künstler mit Performances und Straßenzeichnungen in den Stadtkontext intervenieren. Die Begegnungen und der Austausch mit Menschen ist sein Ziel.  Die Erfahrungen und Erlebnisse wird der Künstler als eine Art Bericht/Tagebuch im Ausstellungsraum dokumentieren. Am Ende (Samstag 30. Nov.) soll es eine große Finissage geben, bei der alle Beteiligten und natürlich Gäste eingeladen sind. 

Angedacht sind auch dann und wann Zwischenakte, in denen der Künstler und evtl beteiligte Bürger*innen öffentlich agieren. Diese Acts werden über die regionale Presse, Social Media und im Kunstverein-Schaufenster, angekündigt.

: VIERNHEIM!

Interventionen + Performances von Thomas Putze

01.11. – 30.11.2024

Projektstart am Freitag, den 1. Nov. um 19 Uhr

Projektfinish am Samstag, den 30. Nov. um 10 Uhr

GOLD UND SPIELE | WOLFGANG KESSLER

Malerei

Eröffnung: Freitag 6. September | 19:00 Uhr
Begrüßung: Fritz Stier | Kunstverein Viernheim
Einführung: Dr.Susanne Zeunert | Kunsthistorikerin

„In welche Schublade man den Künstler steckt, ob Fotorealismus, Hyperrealismus, Neuer Realismus, ist nicht entscheidend. Festzustellen bleibt, dass er sich für die menschliche
Figur interessiert, für Gesichter, für Haut, außerdem für Licht, Farbe und Stofflichkeit.

Dinghaft die Darstellung, surreal der Sachverhalt. Die Schauplätze im Anflug feierlich, aber nicht übertrieben theatralisch. Bei aller scheinbaren Eindeutigkeit der Figurenanlage und der Art der gegenstandspräzisen Darstellung bleibt vieles an den Figuren-Bildern unklar.
Handelt es sich beim Bildpersonal um Geflüchtete, Entkommene,Verletzte oder um entspannt Liegende, vielleicht um Schlafende? Die Antwort fällt nicht leicht.“


Christoph Tannert
Künstlerhaus Bethanien
(Redeausschnitt zur Eröffnung „Schatzkammer“ im Detmolder Kunstverein 2023)