31. Januar bis 01. März 2025 | ARTBOX
Der erste Blick auf seine Arbeit mag manchen Betrachter*innen wie ein Arrangement von exotischen Gewächsen, sorgsam in Pflanzschalen drapiert, erscheinen. Das ganze Ensemble auf einem edelholzfurnierten Tisch, der auf schwungvollen Tischbeinen daherkommt und Gelsenkirchener Barock ähnelt, unterstreicht den fast biederen, friedlichen Gesamteindruck.
Erst bei genauerem Hinsehen entpuppen sich die scheinbar spitzen Blätter als scharfkantige Sicheln, wie man sie aus irgendwelchen Gartencentern kennt. Und auch die uniformen Betonschalen erinnern mehr an Schutzbunker oder Landminen, wie man glaubt sie von Frontlinien in Kriegsgebieten wieder zu erkennen.
In seiner Assemblage thematisiert Rainer Selg die politische Situation, die derzeit die Welt in Atem hält. Die Gesellschaft zeigt sich gespalten in der Frage, ob es eine Politik des Säbelrasselns braucht, oder Verhandlungen um Frieden zu sichern. Der Künstler selbst ist auch ratlos und bietet keine Lösungen, aber er illustriert die richtigen Fragen.