Gegendarstellung

Nach der erfolgreichen Kooperation der letzten Ausstellung mit dem Kunstverein Worms, eröffnet der Kunstverein in einer neuerlichen Zusammenarbeit, diesmal mit dem Kunstverein Frankenthal, die Möglichkeit in klassenübergreifenden Zusammenhängen die gesamte Bandbreite künstlerischer Gewerke der Kunsthochschule Mainz außerhalb der Landeshauptstadt zu präsentieren und an ausgewählten Beispielen von Studierenden und jungen Absolventen aufzuzeigen. Während im Kunsthaus Frankenthal Ergebnisse neuester Malerei, Skulptur und Objektkunst zu sehen sein werden, zeigt der Viernheimer Kunstverein einen Querschnitt jüngst entstandener Fotografie, Video- und Medienkunst.

In beiden „Auswärtsspielen“ der Kunsthochschule Mainz wird das Erstaunen („Ach!“, Kunsthaus Frankenthal) über unkonventionelle Herangehensweisen in der bildenden Kunst bzw. die Kontradiktion herkömmlicher Sehgewohnheiten („Gegendarstellung“, Kunstverein Viernheim) im Vordergrund stehen.

Kunstakademien sind Stätten immenser Bildproduktion. Dies belegen unzählige Leinwände, Skulpturen, Objekte oder Prints, die sich in- und außerhalb der Ateliers, auf Fluren und in engen Abstellkammern ansammeln und von Zeit zu Zeit wieder verschwinden. Der Bedarf an Räumen, sie ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken und dem Publikum zugänglich zu machen, ist groß. Als Orte rascher Generationenwechsel sind Kunsthochschulen zugleich Laboratorien permanenter Erneuerung und Entdeckerlust.

So auch die Kunsthochschule Mainz, die einzige des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Hier existieren neben der Basisklasse, in der das Grund- und Orientierungsstudium erfolgt, zehn künstlerische Fachklassen für Malerei, Bildhauerei, Zeichnung, Fotografie, Film-, und Medienkunst.

Diesmal wird nun Frankenthal und Viernheim die Tore öffnen für die jüngste Nachwuchskunst in Rheinland-Pfalz.

 

Kunstverein Frankenthal: 14.05.-11.06.2017
Kunstverein Viernheim im Kunsthaus: 19.05.-17.06.2017 Eröffnung am 19.05. um 19 Uhr

New York Paintings

New York in Viernheim und Worms

New York ist spätestens seit der Nachkriegszeit eine internationale Kunstmetropole. Emigranten aus Europa brachten die Avantgarde in die Neue Welt. Man denke an Marcel Duchamp oder Max Ernst. Viele Jahrzehnte  später scheint die Anziehungskraft dieser Stadt für Künstler ungebrochen. Einen Eindruck dieser internationalen Szene zeigt eine Doppelausstellung in den Kunstvereinen Viernheim und Worms: New York Paintings – Junge KünstlerInnen von der Lower East Side von Brooklyn. Ein dritter Kunstverein machte es möglich, der Kontur.Kunstverein Stuttgart, dessen Leiter Raimund Menges mit der Slag-Gallery in Brooklyn eine spannende Galerie entdeckt hat.

Vier Maler/-innen dieser Galerie sind zu sehen. Der Rumäne Dumitru Gorzo ist von allen der wildeste Maler mit seinen gestischen Figurationen im folkloristischen Bunt seiner Heimat, eine Art abstrakter Expressionismus. Die drei anderen bestätigen den internationalen Trend zur figurativen Malerei. So malt der zweite Rumäne Dan Voinea mit Vorliebe halbnackte Männer bei der Arbeit, fast wie ein Max Liebermann. Bei dem Kanadier Tim Kent spürt man den großen Francis Bacon. Seine Themen sind vor allem Baustellen, Schnittstellen zwischen Mensch und Natur. Last but not least: Tirtzah Bassel, die in einer orthodoxen jüdischen Familie in Jerusalem aufwuchs. Sie malt Szenen auf Flughäfen und Grenzübergängen. Es wäre falsch, diese Künstler als epigonal zu bezeichnen, jeder hat seinen unverwechselbaren Stil gefunden. Und das allein ist im Kosmos der Malerei heute schon eine große und sehenswerte Leistung.

Dr. Dietmar Schuth

 

Kunstverein Viernheim

Opening: Freitag, 31. März 19 Uhr
Dauer: 31.3. – 29.4.
geöffnet: Do + Fr 15-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr

 

Kunstverein Worms

Opening: Samstag, 1. April 16 Uhr
Dauer: 1.- 30.4.
geöffnet: Sa + So 15-18 Uhr

Heimspiel 2.0

Eröffnung: 03.02.2017 um 19 Uhr
Begrüßung: Fritz Stier (Kunstverein Viernheim)
Grußwort: Matthias Baaß (Bürgermeister der Stadt Viernheim)
Einführung: Stefan Ackermann (Kunsthistoriker)

Im Jahr 2006 wurde das Kunsthaus Viernheim mit HEIMSPIEL eröffnet. Damals haben sich Bild. Künstler, Musiker und Literaten, die in Viernheim lebten und arbeiteten, einem breiten Publikum vielbeachtet vorgestellt.

Jetzt nach über einem Jahrzehnt wollen wir mit HEIMSPIEL 2.0 wieder mal schauen, wie sich die regionale Kunstszene in Viernheim entwickelt hat. Dabei haben wir diesmal den Schwerpunkt auf die Bildende Kunst gelegt und die wichtigsten Protagonist/-innen Viernheims dazu eingeladen:

Kurt Adam Arnold, Ina Dewald, Ingrid Schäfer-Kott, Roland Schmiddem und Ekkehard Vree. Außerdem zeigen wir Arbeiten, des erst kürzlich verstorbenen Stefan Birker.

Als Besonderheit wird im Kunsthaus das neue KUNSTCAFE eröffnet, das samstags, während der Ausstellungszeiten geöffnet sein wird. Dort bieten wir im Rahmen von HEIMSPIEL 2.0 eine offene Bühne, wo sich die Möglichkeit für Musiker, Literaten u.ä. bietet, sich und Ihre Arbeit vorzustellen.