Pigment und Plastik

Eröffnung: Freitag 8. Juni, 19:00 Uhr

Begrüßung: Fritz Stier (Kunstverein Viernheim)
Einführung: Dr. Dietmar Schuth (Kunsthistoriker)

Annette Zobel und Patricia Kranz verbindet ein großes Interesse an Materialität sowie eine hohe Sensibilität für Farben. Die beiden Künstlerinnen haben sich einer Arbeitsweise verschrieben, die sich durch ein permanentes Oszillieren zwischen Bewusstem und Zufälligem auszeichnet. In Annette Zobels „Grünen Bildern“ treten monochrome, grüne Flächen miteinander in einen zarten Dialog. Das Auge möchte sich niederlassen in diesen matten Zonen, die entfernt an Vorstellungen des Hortus conlusus erinnern. Die unruhigen Formränder und Offenlassungen sowie die Spuren des Werkprozesses lassen das Bild unfertig erscheinen. Gerade dies jedoch eröffnet den Betrachtenden Spielräume, in denen sie sich gedanklich frei bewegen können.

Patricia Kranz Arbeiten sind nicht minder aleatorisch und geheimnisvoll. Mithilfe ausgefeilter Schmelz,- Wickel,- und Abformverfahren transformiert die Künstlerin Industrieprodukte wie Plastiktüten oder Kunststofffolien in filigrane Skulpturen und installative Arrangements. Den körperhaften Skulpturen liegen Abformungen von Gegenständen aus Natur und Alltag in Strechfolie zugrunde. Das Zufällige und Unvorhergesehene sind auch hier dem Schaffensprozess als solchem inhärent: Die industriell gefertigten Massenprodukte werden in einen Zustand der Metamorphose versetzt, aus dem heraus etwas Neues und Fremdartiges entstehen kann.

Szenarien des Mobilen – Eine fotografische Reflexion

Eröffnung 20. April um 19 Uhr

Junge Fotografinnen und Fotografen des Europäischen Fotozentrums Viernheim begegnen der Mobilität

Angeregt von Philipp Granzow, vom Viernheimer Brundtlandbüro, das sich mit Fragen der Energie und einer nachhaltigen ökologischen Entwicklung befasst, entstand ein fotografisches Kooperationsprojekt des Viernheimer Fotozentrums Friedrich-Fröbel-Schule, des Viernheimer Brundtlandbüros und dem Kunstverein Viernheim.

Entstanden ist ein breites Spektrum von Bildern, das auf vielfältige und eindrucksvolle Weise Szenarien des Mobilen zeigt. „Es war für unsere jungen Fotografinnen und Fotografen ein recht schwieriges Thema“, betonte Tanja Eickmeier, die Leiterin des Viernheimer Fotozentrums in der Friedrich-Fröbel-Schule. „Einerseits macht uns das graue Wetter der letzten Monate echte Probleme und andererseits mussten wir uns, trotz der Phänomene globaler Mobilität, weitgehend auf den heimatlichen Radius der Jugendlichen beschränken.“

Die Ausstellung wird am 20. April um 19.00 Uhr im Kunsthaus eröffnet. Sie kann bis zum 19.05.18 besucht werden. Öffnungszeiten Kunsthaus: Do + Fr 15-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr

Sonderöffnungszeit (verkaufsoffener Sonntag):  22.4.18, 13-18 Uhr

Imaginary Distortion of Fact & Fiction

Lynn Schoene
mixed media | sculpture | installation

Eröffnung am 9. März um 19 Uhr

In ihrer Ausstellung im Kunstverein Viernheim setzt Lynn Schoene Materialien ein, die sich nicht nur von herkömmlichen künstlerischen Mitteln unterscheiden, sondern auch eine erzählerische Komponente in sich tragen. Sie überzieht Flächen mit  gleichförmigen Reliefs, die sich auf den zweiten Blick wie kleine Lebewesen zu bewegen scheinen: Strukturen aus Papier, Bienenwachs, Bitumen und Schellack.  Sie transportieren einfache Botschaften in Schriftform: „My ship will come in“ oder „I place my hope in the water“. Oder sie weisen großformatig, z.B. durch in Bangladesch hergestellte Männerhemden, auf Missstände, Unglücke und menschliche Schicksale hin, wie beim großen Bodenobjekt: „Flotsam, jetsam – in search of a safe haven“.
Zu dieser Werkgruppe gehört auch das große „Lifeboat“, dass man als lebensrettendes Vehikel, als Überlebensboot verstehen kann. Es sind die immer wiederkehrenden Themen, die uns bewegen und ihre Aktualität nie wirklich verlieren. Ein weiterer Aspekt im Werk von Lynn Schoene ist eine gewisse Sammelleidenschaft. Ob die auf dem Flohmarkt in der Londoner Portobello Road ergatterten alten Hutschachteln, der zerschlissene Koffer oder eine in die Jahre gekommene Lederhandtasche:  Alle diese Objekte werden mit den Strukturen besetzt und erhalten ihre Würde zurück.