RENÉ SCHOEMAKERS

RENÉ SCHOEMAKERS „buridanesk!“

Eröffnung am 19. Oktober 19 Uhr

 

Der Kunstverein Viernheim zeigt in Kooperation mit dem Kunsthaus den Lucas-Cranach-Preisträger 2011 René Schoemakers.

Der 40-jährige Künstler studierte Malerei bei Peter Nagel an der Kunsthochschule Kiel sowie Philosophie und Kunstgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Er arbeitet als Maler gegenstandsbezogen, hauptsächlich in naturalistischer Darstellungsweise. Diese „Malerei gemahnt sowohl an Holbein wie an Neusachliches der 20er-Jahre“ (Heinz Höfchen) Dabei bevorzugt er die Arbeit an mehrteiligen Bildserien und Werkzyklen, die zum Teil auch objekthaft im Raum arrangiert werden.

Nichts an seinen auf Leinwand gemalten Bildern ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. „Niemals zeigen die Dinge ihr wahres Gesicht. Meine Bilder sind Metaphern, die bis ins Bodenlose führen „, sagt Schoemakers.
Der Künstler nutzt seine Genauigkeit deshalb auch nicht, um dem Naturalismus – jener
nach naturgetreuer Darstellung strebenden Kunst – zu huldigen, sondern einzig als technisches Vehikel.

Obwohl alle Details ohne Umschweife zu erkennen sind, bleiben Schoemakers Bilder seltsam fremd und rätselhaft: Immer spielt der Blick eine zentrale Rolle, – sei es, dass die Figur den Betrachter unmittelbar fixiert und dadurch verunsichert, sei es, dass sie mit geschlossenen Augen den Blick nach innen richtet und sich einer visuellen Vereinnahmung verschließt. Die Figur ist vielfach nackt, was den Betrachter in die keineswegs angenehme Rolle des Voyeurs drängt. Es fällt weiterhin auf, dass fast immer die gleichen Modelle in seinen Bildern zu sehen sind: seltener er selbst als männlicher Part, vor allem aber seine Frau. Diese Beschränkung fördert den Wiedererkennungswert. In der Rezeption des Werkes lenkt sie nicht ab von einer möglichen optischen, diffusen Vielfältigkeit. Vor allem aber entlässt sie den Maler aus dem Verdacht, selbst Voyeur zu sein, was seinen Bilder wiederum eine bestimmte, mental verengte, Perspektive aufzwingen würde.

Davon kann aber in den Bildern von Schoemakers keine Rede sein. Im Gegenteil. In der Art ihrer Inszenierung zeichnen sie sich durch eine Unverkrampftheit aus, die freilich nicht nur auf den Maler, respektive seine bildnerischen Mittel, sondern vor allem auch auf das Modell zurückzuführen ist, das, gleichsam wie auf einer Bühne angekommen, sich in einem ganz bestimmten, stringent vorgetragenen Sinne zu präsentieren weiß.

Kurt Arnold

Kurt Arnold
Malerei und Skulptur

Eröffnung am 30. November 19 Uhr

 

Malerei an sich ist ein zeitlicher Ablauf. Es ergeben sich mit der Zeit Übermalungen, Narben, Kratzer, manches verblasst.
Aber auch Farbe hat etwas mit Zeit zu tun. Man denke nur an eine Blume. Die Zeit vom jungen Trieb mit zarter Farbigkeit, über die Blüte mit vollen satten Farben, was viele als Höhepunkt ansehen, bis hin zum Verwelken mit rostigen, erdigen Farbtönen, das Stadium welches am meisten Geschichte zu erzählen hat. (Kurt Arnold)

Fotografie von Gerd Schwetasch

Peepshow

Es geht los am Montag, 14. November 17 Uhr

Fotografie von Gerd Schwetasch

 

 

Schon traditionell beginnt das Kunsthaus Viernheim das Ausstellungsjahr mit der Fortsetzung seiner beliebten „Peepshow-Reihe“, die durch die Schaufensterscheibe hindurch die Betrachter zu fotografischen Ausflügen einlädt. Aufgrund der großen Nachfrage zeigen wir im Januar noch einmal die Fotografien von Gerd Schwetasch. 2009 wurden sie bereits in einer großen Einzelausstellung präsentiert.

Gerd Schwetasch arbeitet seit über 45 Jahren für den Mannheimer Morgen, Viernheim kennt er wie seine Westentasche. Sei es die Einweihung der neuen Schule, das Vereinsfest, das Porträt der Faschingsprinzessin, eines Eisverkäufers oder Ministerpräsidenten – Gerd Schwetasch ist immer ganz nahe bei den Menschen und seinen Motiven. Herausragend an seinen in höchstem Maße präzisen Fotografien ist die liebevolle Aufmerksamkeit gegenüber seiner Protagonisten, den Großen wie den Kleinen. „Man muss mit Offenheit und Sympathie auf die Menschen zugehen.“ Das ist eine seiner großen Begabungen, sein gutes Einfühlungsvermögen für Situationen und Augenblicke.
Fotografie von Gerd Schwetasch – zu sehen vom 14. bis einschließlich 25. Januar, immer an den Werktagen zwischen 17 bis 19 Uhr.