Michael Schnabel + Claus Stolz

Zartbitter

Fotografien von Michael Schnabel + Claus Stolz


Eröffnung am 20. April 19 Uhr

2 Künstler zwischen zart und bitter. Jeder beschäftigt sich auf seine besondere Art und Weise mit dem Zwiespältigen von Naturphänomenen.

Der eine, Michael Schnabel, zeigt Berge in Westeuropa als solitäre Nachtstücke, die nicht vom Licht, sondern fast gänzlich von der Dunkelheit gezeichnet sind. In der Stille der Nacht sucht er das Wesen der alpinen Giganten neu zu ergründen. Der reduzierte Einsatz der Photonen in der Langzeitbelichtung – exakt auf der Grenze zur Sichtbarkeit – wird zu seinem bewussten Stilmittel. Er lichtete die Massive nachts ab, bei Schleierbewölkung und ohne Mondlicht. Entstanden ist ein neuartiges Bild der Berge mit zarten Strukturen, unwirklicher Ruhe und in bisher nicht gesehener Schönheit.
Jenseits erkenntnistheoretischer Betrachtungsweise lässt sich über diese Bilder zusammenfassend sagen: sie faszinieren durch ihr Anderssein. Diese Fotografie bildet sich selbst ab. Das ist ihr substantieller Bezug zur Malerei. Gemalt verlören diese Bilder ihre Authentizität. Diese Fotos sind elementar. Sie sind.

Der andere, Claus Stolz, betreibt die radikalste Form analoger Fotografie.
Er richtet sein Aufnahmegerät nicht auf von der Sonne beschienene Objekte, sondern fokussiert die Lichtquelle selbst. Dabei frisst sich die Strahlung während einer Belichtungszeit von wenigen Sekunden bis zu mehreren Stunden in das Filmmaterial ein und zerstört dieses – nicht völlig, sondern wohldosiert. Zeit und Energie hinterlassen als solche ihre Spuren und werden auf ungesehene Weise sicht- und erfahrbar: ureigene Welten unterschiedlicher Farbigkeit und feinster Binnenzeichnung entstehen in den geplatzten, geschmolzenen oder kristallisierten Filmschichten. Wir sehen die lichte und wandzeichnerische Anmutung grotesker Monsterköpfe, bizarrer Fratzen, meterhoher Rosetten und surrealer Zellgebilde.
Die „Sonnenbrände“ – ein Werkzyklus von Claus Stolz, über Jahre gewachsen und einmalig auf der Welt.

Fotografie im Wortsinne…

Die Ramontik der kleinen Schritte

Die Ramontik der kleinen Schritte

Studierende der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig –

Klasse Prof. Thomas Rentmeister

 

 

Eröffnung am 2. März um 19 Uhr 

Es ist nunmehr die 6. Ausstellung mit Studierenden deutscher Kunstakademien, die der Kunstverein Viernheim vorstellt. Begonnen hat es  2004 mit einer erfolgreichen Ausstellung von Student/innen der HfG Karlsruhe.  Zwischenzeitlich haben wir, in unregelmäßigen Abständen junge, frische Positionen aus Dresden, Offenbach/Main, Mannheim und im letzten Jahr aus Berlin-Weissensee vorgestellt.

Jetzt also Braunschweig. 1963 gegründet, gehört die HBK zu den jungen Kunsthochschulen in Deutschland. Thomas Rentmeister hat dort seit einigen Jahren einen Lehrauftrag für Bildhauerei und zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlern. Einem großen Publikum wurde er in erster Linie bekannt durch seine Arbeiten mit Penaten- oder Nuss-Nougat-Creme. Im Herbst 2010 hatte er eine große Einzelausstellung im Kunstverein mit einer Auswahl seiner neuesten Arbeiten in den Räumlichkeiten des Kunsthauses und im Gewölbekeller.

Auch die 26 jungen Künstler/innen und Künstler werden in beiden Räumlichkeiten ein vielfältiges Spektrum von heutigem Verständnis von Bildhauerei zeigen und damit sicher auch die Grenzen von skulpturalen Arbeiten neu zu definieren versuchen.

Peepshow 2012

PEEPSHOW
Museumsschätze aus Küche und Kinderzimmer

Vom 3. bis 17.Februar von 17 bis 19 Uhr

„Das bisschen Haushalt!“ Wer kennt ihn nicht, diesen alten Spruch. Tatsächlich hat er erst in der modernen Zeit seine Gültigkeit, seitdem wir unsere zahlreichen maschinellen Helfer und Gerätschaften haben. Früher war das anders, als fast alles noch per Hand erledigt werden musste. Die aktuelle „Peepshow“ im Kunsthaus (Rathausstraße 36) gewährt Einblicke in die Schatzkammer des Viernheimer Museums (Berliner Ring). Dort werden sie gesammelt: der alte Waschzuber oder die vielen Küchenhelfer der 50er Jahre.

Auch in den Kinderzimmern hat es früher anders ausgesehen als heutzutage. Von Computern noch keine Spur. Statt dessen alte Spiele, die längst in Vergessenheit geraten sind. Die „Peepshow“ im Kunsthaus Viernheim mit dem Titel „Museumsschätze aus Küche und Kinderzimmer“ ist ab Freitag (3.2.) bis einschließlich 17. Februar (nur werktags!) zu sehen. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, einen Blick durch´s „Guckloch“ zu riskieren. Selbstverständlich kostenlos.