Kollateral von Jáchym Fleig

Jáchym Fleig gehört zu den bekannteren,  jüngeren Vertretern einer neuen kontextuellen Bildhauerei.und ist gerade dabei, sich mit einer Reihe beachtenswerter, auch internationaler Ausstellungen und Auszeichnungen einen Namen zu machen.

Er erhielt u.a. das renommierte Wilhelm-Lehmbruck Stipendium der Stadt Duisburg und war z.B. Stipendiat im Künstlerhaus Schloss Balmoral.

fleig

Der Kunstverein Viernheim freut sich deshalb sehr, ein großes Ausstellungsprojekt unter dem Titel KOLLATERAL, mit Jáchym Fleig in Viernheim realisieren zu können. Nur durch die großzügige.Unterstützung der Hessischen Kulturstiftung, dem Kunstfonds Bonn, der Abt-Straubinger Stiftung und einer Reihe weitere Unterstützer, wurde die Ausstellung, zu der auch ein Katalog im renommierten Kehrer.Verlag erscheinen wird, überhaupt erst möglich.

 

Jáchym Fleig wird nicht nur einige seiner wichtigen Arbeiten der letzten Jahre im Kunstrhaus vorstellen, sondern auch seine neue Arbeit TRABANT auf dem Kienle-Platz in der Viernheimer City installieren. Die Skulptur wurde vom Künstler speziell für Viernheim entwickelt und wird unter der Obhut des Kunstvereins als Dauerleihgabe in Viernheim verbleiben.

 

Jáchym Fleigs Arbeiten positionieren sich als Erweiterung eines traditionellen Skulpturbegriffs durch die bewußte Verbindung mit dem jeweiligen urbanen und lebendigen Umfeld, in diesem Fall der Viernheimer Innenstadt. Durch diese konzeptuelle Idee der Einbeziehung der Umgebung haben seine Skulpturen quasi temporär installativen Charakter, da sich die äußeren Rahmenbedingungen ständig verändernden. Tatsächlich ähneln Fleigs Arbeiten mehr skulpturalen Konstellationen, atmosphärischen und environmentalen Dingen, die sich einer gewohnt kontemplativen Betrachtung von Objekten entziehen.

Seine Arbeiten stehen in einem stetigen, dynamischen Prozess der Intervention, in dem sich die Skulpturen dem Umfeld stellen. Durch ihre Präsenz und Aura sind sie mit der Umgebung verbunden und die Umgebung mit Ihnen. Zudem scheinen die meist organischen Strukturen seiner Arbeiten permanent auszuwuchern, auch wenn das Material, vorwiegend Beton, dem eigentlich entgegensteht.

Logos

Peepshow

Neuauflage der „Peepshow“

Zu sehen gibt es unter anderem: Bilder vom Hessentag, Einweihung der AMS, Entstehung neuer Stadtteile sowie weniger bekannte Straßenzüge und Viernheimer Ecken

Mit großem Erfolg präsentierte das Kunsthaus Viernheim  im vorherigen Jahr in Kooperation mit dem Museum Viernheim historische Aufnahmen aus dem Stadtarchiv, Fotografien, die teilweise über hundert Jahre alt waren und das historische Viernheim in Form einer „Peepshow“ der besonderen Art. Viele Interessierte fanden sich damals vor dem Schaufenster des Kunsthauses ein und freuten sich über Fotos aus längst vergangenen Tagen. Viele Erinnerungen wurden wach.

Nun startet das Kunsthaus Viernheim erneut eine Zeitreise mit neuen Bilderreihen. Vom 22. Januar bis 1. Februar und dann nach der Faschingspause vom 7. Februar bis 22. Februar sind jeweils werktags von 17:00 bis 19:00 Uhr wieder Fotoserien durch die Schaufensterscheibe des Kunsthauses zu sehen.

Die erste Reihe stammt aus dem Archiv des Amtes für Stadtentwicklung und Umweltplanung und von Mitgliedern des Fotoclubs Viernheim. Es werden Fotos aus der etwas jüngeren Stadtgeschichte zu sehen sein: vom Hessentag, von der Einweihung der AMS, Aufnahmen, die das Entstehen von neuen Stadtteilen dokumentieren und viele andere stadtgeschichtlich interessante Themen.

Varian Fry

Varian Fry

eine Ausstellung des Aktiven Museums
Faschismus und Widerstand in Berlin e.V.


Eröffnung: Dienstag 26.10.2010 um 19 Uhr Ausstellungsdauer: 26.10. – 14.11.2010
Einführung:
Doris Diamant u. Wolfgang Geisler
Musik: Walter Helbig, Schlagzeug, Reinhard Kretschmer, Saxophon und Klarinette
Reinhard Pleil, Gitarre

Als der junge amerikanische Journalist Varian Fry im August 1940 im Auftrag der New Yorker Fluchthilfeorganisation Emergency Rescue Committee (ERC) in Marseille eintrifft, hat die deutsche Wehrmacht bereits weite Teile Frankreichs besetzt.

Alle in Frankreich lebenden Deutschen sind laut Waffenstillstandsvertrag »auf Verlangen auszuliefern«, was das faktische Ende des politischen Asyls in Frankreich bedeutet. Varian Fry und seinem Centre Acain de Secours gelingt es in den folgenden Monaten noch, mehr als 1.800 Menschen und deren Familien aus Südfrankreich in die Freiheit zu lotsen.

In seinem auch illegal agierenden Büro werden Gelder akquiriert, Schiffspassagen besorgt, Visa und Pässe gefälscht und geheime Fluchtrouten über die französischspanischen Pyrenäen organisiert.

Zahlreiche Künstler und Intellektuelle verdanken Varian Fry und seinen Helfern ihr Leben; aber auch viele unbekannte Flüchtlinge waren unten den Geretteten. Die Ausstellung präsentiert nun erstmals die Arbeit der Retter und die Stationen der Flüchtlinge: von Berlin über Paris, Marseille, die Pyrenäen bis nach New York.

Gezeigt werden historische Dokumente, Fotos, Lebenszeugnisse von Rettern und Geretteten sowie deren (posthume) Würdigungen und Ehrungen.

Die Fotos und Dokumente werden auf 30 Tafeln zu einzelnen »Handlungsräumen« zusammengestellt. Sie liefern den historischen Kontext. Die mehr als 75 Einzelschicksale, die Fluchtwege und die Arbeit der Fluchthelfer werden an Lesetischen vertiefend dargestellt. Hörstationen bereichern die Ausstellung mit Zitaten der Flüchtlinge bzw. ihrer Retter.

Den Schluss bilden zwei Pulte mit 66 biografischen Steckkarten zu den Personen, die mit Hilfe von Varian Fry in den USA angekommen sind.