Imaginary Distortion of Fact & Fiction

Lynn Schoene
mixed media | sculpture | installation

Eröffnung am 9. März um 19 Uhr

In ihrer Ausstellung im Kunstverein Viernheim setzt Lynn Schoene Materialien ein, die sich nicht nur von herkömmlichen künstlerischen Mitteln unterscheiden, sondern auch eine erzählerische Komponente in sich tragen. Sie überzieht Flächen mit  gleichförmigen Reliefs, die sich auf den zweiten Blick wie kleine Lebewesen zu bewegen scheinen: Strukturen aus Papier, Bienenwachs, Bitumen und Schellack.  Sie transportieren einfache Botschaften in Schriftform: „My ship will come in“ oder „I place my hope in the water“. Oder sie weisen großformatig, z.B. durch in Bangladesch hergestellte Männerhemden, auf Missstände, Unglücke und menschliche Schicksale hin, wie beim großen Bodenobjekt: „Flotsam, jetsam – in search of a safe haven“.
Zu dieser Werkgruppe gehört auch das große „Lifeboat“, dass man als lebensrettendes Vehikel, als Überlebensboot verstehen kann. Es sind die immer wiederkehrenden Themen, die uns bewegen und ihre Aktualität nie wirklich verlieren. Ein weiterer Aspekt im Werk von Lynn Schoene ist eine gewisse Sammelleidenschaft. Ob die auf dem Flohmarkt in der Londoner Portobello Road ergatterten alten Hutschachteln, der zerschlissene Koffer oder eine in die Jahre gekommene Lederhandtasche:  Alle diese Objekte werden mit den Strukturen besetzt und erhalten ihre Würde zurück.

Viernheim macht Sport

„Peepshow-Reihe“ geht sportlich weiter

Das Jahr ist noch jung, die Abende dunkel und mehr oder weniger kalt und nass. Trotzdem lohnt sich an diesen Januarabenden der Weg in die Innenstadt. Auf bestimmte Ereignisse kann man sich dort eben verlassen. Dazu gehört sicherlich schon die „Peepshow“ im Kunsthaus-Schaufenster, die sich mit einer Auswahl historischer Fotos aus der Stadtgeschichte einem bestimmten Thema nähert und mit der man das Ausstellungsjahr im Kunsthaus traditionell beginnt.

Diesmal wurde das Stadtarchiv zum Thema „Viernheim macht Sport“ durchforstet und die Fundstücke  dann zu einer spannenden Fotoschau geformt. Auf vielen Bildern ist der Wiedererkennungswert groß – ob Großeltern, Eltern, die Kinder oder man selbst, die Fotos bergen Überraschungen. In der Schau trifft Breitensport auf Spitzensport, Freizeitsportler, Amateure, Profis, Prominente, junge und alte Viernheimer, die mit sehr viel Leidenschaft ihrem Sport nachgehen oder aber als Zuschauer begeistert mitfiebern.

Über hundert Jahre sind zeitlich erfasst und das gesamte Stadtgebiet mit seinen Menschen präsentiert. Die Veranstalter freut es außerdem, dass so viele Sportarten vertreten sind. Das Ziel: Die hohe Bedeutung des Sport in Viernheim einmal mehr anschaulich darzustellen.

Die „Peepshow“ im Kunsthaus-Schaufenster, ein Kooperationsprojekt vom Museum Viernheim und der Wirtschaftsförderung,  ist vom 15. bis 28. Januar zu sehen, an den Werktagen von 17 bis 19 Uhr.

TERRA INCÓGNITO

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FRANCISCO KLINGER CARVALHO Arbeiten von 1998 bis 2017

Eröffnung: Freitag 24.11.2017, 19:00 Uhr

Der brasilianische Künstler Francisco Klinger Carvalho war bereits im Rahmen der Gruppenausstellung NEULAND im Kunstverein vertreten. Dass wir ihm jetzt eine Einzelausstellung widmen, ist seinen aufregenden Arbeiten geschuldet, die zwischen Installation, Skulptur und sozialer Intervention changieren und zu großen Teilen direkt vor Ort entwickelt werden.

Francisco Klinger Carvalho ist ein Künstler ohne eigenes Atelier. Er arbeitet mit Menschen und Dingen, die er vor Ort vorfindet. Eine Installation im Kunsthaus Viernheim steht beispielhaft für die künstlerische Intervention mit der er die soziale Vielfalt und architektonische Einfalt der Stadt Viernheim thematisiert.Carvalho zeigt Verbindungen auf, die zwischen den Bewohnern, den kleinen Geschäften,den Kneipen und Cafés deutlich werden, indem er die Leute dort um Leihgaben bittet, die er während der Ausstellungsdauer zu einerm Enviroment zusammenfügt.

In seinen Arbeiten reflektiert Francisco Klinger Carvalho Formen der Dislokation, die wie eine Reise an Ort und Stelle – von nah zu fern – Getrenntes, Versprengtes, Gegensätzliches und Widersprüchliches zusammenführen als Intensitäten im Hier und Jetzt. Mit dem analytischen Blick des Forschungsreisenden, mit der akribischen Sorgfalt des Archäologen versammelt der Künstler in seinen Arbeiten Leitmotive einer Erinnerung, die nicht durch Nostalgie und Sentimentalität verblendet  ist. Eine Erinnerung,  die nirgendwo zum Verweilen einlädt, sondern immer unterwegs ist – zu anderen Orten, anderen Sichten, anderen Bildern, anderen Blicken.
Die Ausstellung “Terra Incógnita“  – Unbekanntes Land  – präsentiert eine Gruppe umfassender Skulpturen, Zeichnungen und Fotos in einem maßgeschneiderten Essay,  das sich im Raum offenbart, in dem er die soziale Vielfalt und architektonische Einfachheit thematisiert.

*1966 in Óbidos, Brasilien, lebt in Mannheim
Er studierte an der Universidade Federal do Estado do Pará, Belem und der Kunstakademie Düsseldorf. Seine Arbeiten wurden bisher in zahlreichen Ausstellungen in Brasilien, Chile, Deutschland, Kolumbien, Österreich und der Schweiz gezeigt.

 

 

Eröffnung: Freitag 24.11.2017, 19:00 Uhr

Begrüßung: Fritz Stier (Kunstverein Viernheim)

Einführung: Stefanie Kleinsorge (Port25 Mannheim)

24. Nov. 2017 – 6.Jan. 2018 (vom 24.12. bis 3.1. ist die Ausstellung geschlossen)